Die Heinz Schöffler-Stiftung und die Katholische Kirche Region Bern finanzieren den Hauskauf für das erste Kinderhospiz der Schweiz.
Ein Kind erkrankt an einer lebenslimitierenden Krankheit – für seine Eltern die schlimmstmögliche Vorstellung. Die Schweiz hat heute kein Kinderhospiz, das Familien in dieser schweren Zeit unterstützen könnte. Der Verein allani Kinderhospiz Bern will einen solchen Ort schaffen.
Im Sommer 2020 fand allani im Westen Berns ein passendes Haus für das erste Kinderhospiz der Schweiz. Seither hat der Verein zahlreiche Klein- und Grossspendenden mobilisiert, um die für den Kauf, den Umbau und die Einrichtung des Hauses sowie die für das erste Betriebsjahr nötigen finanziellen Mittel aufzubringen. Diese belaufen sich auf rund zehn Millionen Franken.
Das Hospiz nimmt spätestens 2023 den Betrieb auf
Am 8. Juli 2021 hat der Verein allani Kinderhospiz Bern die nötigen Verträge mit zwei Grossspendern unterzeichnet, die den Kauf des Hauses finanzieren. Es handelt sich um die Heinz Schöffler-Stiftung und die Katholische Kirche Region Bern. Dank ihnen beginnen Anfang 2022 die Umbauarbeiten eines ehemaligen Bauernhauses im Riedbach zum ersten Kinderhospiz der Schweiz. Diese werden im Verlauf von 2022 abgeschlossen, sodass allani Kinderhospiz Bern anschliessend den ordentlichen Betrieb aufnehmen kann.
Auch nach dem Kauf des Hauses bleibt allani Kinderhospiz Bern auf Spenden angewiesen einerseits für den Umbau des Hauses, andererseits für die anfallenden Betriebskosten. Die Kosten pro Betriebsjahr betragen rund 3,5 Millionen Franken. Rund die Hälfe davon sollen in Zukunft Kostenträger des Gesundheitswesens wie Krankenversicherungen übernehmen, wofür eine entsprechende Leistungsvereinbarung notwendig ist. Dementsprechend benötigt allani rund 1,5 Millionen Franken an Spenden pro Jahr, um den laufenden Betrieb zu finanzieren. Der Verein kann auf ein grosses Netz an Kleinspendenden zurückgreifen und ist auf der Suche nach weiteren Grossspendenden.
Zahlen und Fakten zum ersten Kinderhospiz der Schweiz
In der Schweiz leben rund 5000 Kinder mit einer lebenslimitierenden Krankheit. Rund 400 bis 500 Kinder sterben jährlich – die meisten auf einer Intensivstation. Sowohl in der pädiatrischen Behandlung als auch in der Entlastung der Familien kranker Kinder fehlen dringend benötigte Angebote.
So gibt es in der Schweiz kein Kinderhospiz oder eine vergleichbare Institution. Schweizer Familien müssen aktuell ins benachbarte Ausland ausweichen, was hohe Kosten nach sich zieht, da Schweizer Versicherungen sich nicht beteiligen.
Der Verein allani will in Bern einen solchen Ort schaffen. Das erste Kinderhospiz der Schweiz soll Platz für sechs bis acht Kinder mit lebenslimitierenden Krankheiten bieten. Es ersetzt nicht Spitäler oder die Kinder-Spitex, sondern ergänzt sie.
Entlastungsangebot, Pflege-Kita und Begleitung in der letzten Lebensphase
Ein Entlastungsangebot ermöglicht betroffenen Familien eine Pause vom strengen Alltag zuhause, bietet einen Übergang nach einem Spitalaufenthalt oder macht einen Spitaleintritt gar nicht erst nötig. Eng damit verbunden ist die Pflege-Kita. Kranke Kinder werden tageweise im Hospiz betreut, damit ihre Eltern weiter ihrem Beruf nachgehen können. Und schliesslich soll das erste Kinderhospiz der Schweiz ein Ort sein, in dem kranke Kinder ihre letzte Lebensphase verbringen können.
Das Kinderhospiz ergänzt das hochstehende Schweizer Gesundheitssystem gutschweizerisch mit einer privaten Non-Profit-Institution. Das Konzept, dessen Idee sich in anderen Ländern bewährt hat, macht die Pflege kranker Kinder sozialer und einfühlsamer. Der Verein allani Kinderhospiz Bern gestaltet dessen Betrieb möglichst umwelt- und ressourcenschonend sowie konfessionslos.
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