Vier Pflegefachfrauen des Inselspitals ist kein Berg zu hoch und kein See zu tief, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen: in der pädiatrischen palliativen Pflege der Schweiz muss sich etwas ändern. Was sich ändern muss und wieso sie sich deshalb dem höchsten Triathlon der Schweiz stellen, erzählen Rebecca Bächtold, Bettina Hobi, Alina Kaiser und Cathrine Liechti im Interview.
Ihr alle arbeitet im Inselspital in Bern. Arbeitet ihr auf der gleichen Abteilung oder wie habt ihr euch kennengelernt?
Wir haben uns vor fast genau 3 Jahren kennen gelernt. Bettina und Alina haben zu der Zeit ein Praktikum ihrer Ausbildung auf der Kinderonkologie gemacht. Auf dieser Station haben Rebecca und Cathrine bereits gearbeitet und waren somit ein Teil der Ausbildung. Draus ist ein guter Kontakt zwischen uns vier entstanden. Alina arbeitet nun auf der kinderchirurgischen Abteilung und Bettina auf der medizinischen Abteilung für Säuglinge.
Verbinden euch noch andere Dinge, wie beispielsweise die Liebe zum Sport?
Wir alle sind gerne in den Bergen unterwegs, egal ob im Winter oder Sommer, bei einer sportlichen Herausforderung oder einfach um zu geniessen und Kraft zu tanken. Wir lieben das gute Essen und das beisammen sein mit guten Freunden und der Familie.
Ihr werdet am 21. August 2021 gemeinsam den INFERNO Triathlon bestreiten. 147km von Thun bis nach Mürren - warum tut ihr euch das an? 😉
Wir freuen uns auf die Herausforderung und auf etwas Neues. Es ist immer gut, eine sportliche Motivation und ein Trainingsziel zu haben. Es ist spannend, neue Grenzen zu erkunden und eigene dabei auch zu überschreiten.
Rebecca Bächtold wird die 25km Berglauf bestreiten. Bettina Hobi fährt die 30km lange Strecke mit dem Mountain Bike. Alina Kaiser schwimmt 3.1km durch den Thuner See. Cathrine Liechti bringt 97km mit dem Road Bike hinter sich.
Was genau muss sich denn in der pädiatrischen palliativen Pflege in der Schweiz ändern? Was läuft aus eurer professionellen Sicht gut, was eher schleppend?
Die pädiatrische palliative Pflege benötig ihren eigenen Platz, wo zwischen verschiedenen Institutionen, spezialisierten Fachrichtungen und Disziplinen zusammengearbeitet wird. Für dieses komplexe Gebilde benötigt es ein grösseres Bewusstsein. In der pädiatrischen palliativen Pflege geht es um Leben. Dabei brauchen Kinder und deren Familien Unterstützung für eine gute Lebensqualität. Das Kinderhospiz allani füllt dabei eine Lücke. Es bietet Raum und Zeit für gute Koordination sowie einen Platz, wo sich Kinder, Geschwister und Eltern erholen und neue Kraft tanken können und einen Ort, um in aller Würde und mit den Liebsten ein Lebensende zu gestalten.
Ihr bestreitet den Triathlon als Spendenlauf für allani, also für das erste Kinderhospiz der Schweiz. Wie seid ihr darauf gekommen?
Als wir beschlossen haben, uns für den Inferno Triathlon anzumelden, war schnell klar, dass wir diesen Wettkampf mit einer Spendensammlung verbinden möchten. Wir alle vier sehen im Kinderhospiz allani ein grosses Potenzial, um die vorher beschriebene Lücke zu schliessen. Diese Lücke beschäftigt uns als Pflegefachfrauen im Kinderspeital immer wieder bei unserer Arbeit mit Familien und Kindern mit einer lebenslimitierenden Krankheit.
Wie können die Menschen in der Schweiz euch, und somit auch allani unterstützen?
Natürlich mit einem “zuestupf” an unsere Spendensammlung 😊
Was uns zudem wichtig ist, Palliative Care ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Besonders die pädiatrische Palliative Care geht dabei oft einfach vergessen. Die Menschen in der Schweiz können uns und allani unterstützen, indem Sie über das Thema pädiatrische Palliative Care sprechen und unsere Spendensammlung weiterverbreiten. Somit finde das Thema hoffentlich seinen Platz in der Gesellschaft und gehört in die Politik.
Wir bedanken uns schon jetzt von Herzen bei Rebecca, Bettina, Alina und Cathrine für ihren ausserordentlichen Einsatz sowie bei allen Spender*innen, die uns helfen, unserem Ziel des ersten Kinderhospiz in der Schweiz ein Stück näher zu kommen!
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